Olympia, Maurice, Luxor
Olympia, Maurice, Luxor

Viele Jahre lebe ich nun schon mit Katzen zusammen in einem Haushalt. Natürlich gab es auch einmal zwei Meerschweinchen und einen Hasen, die den Wohnraum ebenfalls mit uns teilten, aber es waren die Katzen, welche sich stetig einen Platz in unseren Herzen eroberten.

 

Sie kamen und gingen. Besonders in den letzten Jahren betraten viele eine bunt schillernde Brücke, die sie in das Regenbogenland brachte. Ein Land, in dem es keinen körperlichen Schmerz, kein Altsein und keine Krankheiten mehr gibt, sondern nur ewige Jugend und Freude. Da sie fast alle im selben Alter waren, verlor ich viele von Ihnen gleich einem schmerzlichen Reigen nacheinander. Immer ein Jahr versetzt und mit trauriger Zuverlässigkeit. Sie wurden 14-20 Jahre alt.

 

Nach all den Verlusten wollte ich eigentlich erst einmal keine pelzigen Weggefährten mehr, aber eines Tages saß die kleine Glückskatze June halbverhungert vor meiner Haustür. Wir nahmen uns ihrer an und fortan kehrte wieder Freude in ein Leben voll von Erinnerungen ein.

Da June aber auch pelzige Spielgefährten brauchte und der alte Kater Moritz (14) sich nicht viel bewegte, kamen schliesslich Francis und Ringel hinzu. Mit nun mehr vier Katzen waren die Zimmer erfüllt mit Leben. Es quietschte, miaute, schnurrte und polterte aus allen Ecken und Enden.

 

Nach einem Umzug in eine neue Wohnung bekam Francis plötzlich eine Infektion. Da er gegen alles geimpft worden ist und obendrein "gesunde" Blutwerte hatte schien zuerst alles harmlos zu sein. Als er hohes Fieber bekam wendete sich das Blatt in schrecklicher Art und Weise. Drei Tierärzte und ich kämpften vergeblich um sein Leben.

 

Nun trauerte June seitdem um ihren geliebten Freund. Sie nahm so ab, dass wir uns keinen Rat mehr wussten. Da entdeckte ich auf der Homepage "www.zergportal.org" Pekasito. Sein Schicksal berührte mich so tief, dass ich die betreffenden Tierschutzorganisationen anschrieb und dabei helfen wollte ihm ein neues Zuhause zu vermitteln. Nun fand er tatsächlich eine nette Frau mit einer Einzelkatze, die sich dazu entschloss ihn bei sich aufzunehmen. Die neue Gefährtin von Pekas jedoch war jahrelange Alleinherrscherin und konnte sich auf den sehr sozialen Kater nicht einstellen. So kam der Kleine wieder zurück zu seiner berliner Pflegestelle. Da beschloss ich Pekasito zu mir zu nehmen und so kam er nach Bayern. Es stellte sich heraus, dass er ein Siam-Mix ist, so wie Francis einer war und er fügte sich so nahtlos in meine kleine Katzengruppe ein, als wäre er schon immer hier gewesen.

 

Ich begegnete also weiteren neuen, kleinen Schicksalen auf die eine oder andere Weise. Sie alle erzählen uns etwas aus ihrem Leben, geprägt durch ihre Vergangenheit und voll mit grenzenlosem Vertrauen in uns Menschen, so wie kleine Tierkinder es eben sind. Tierkinder bleiben sie nämlich irgendwie, denn sie jagen ja nicht, um leben zu können und schlafen in unserer Nähe, werden von uns gebürstet und gestreichelt. Ihre kleinen flauschigen Ohren sind voll mit unseren Worten und sie trösten uns schnurrend, wenn wir traurig sind. Sie sind wichtig für uns und wir auch für sie.

 

So gibt es viel über pelzige Gefährten und das Leben mit ihnen zu erzählen. Es entstehen Geschichten und Gedichte, die sie uns unvergessen machen lassen. Hier und in unseren Gedanken leben sie weiter.

 

Anmerkung:

Nun, im Jahr 2017, ist überraschend June an einer Nierenerkrankung verstorben. Bis zum Schluss, nach einigen Infusionen, hoffte ich, dass sie noch ein paar schöne Jahre vor sich hätte. Aber es sollte nicht so sein. June war eine besondere Katze. Eine von jenen, die Dich genau verstehen und Dir den Tag zu einem Geschenk werden lassen. Nun ist auch Pekas wieder allein.